Enkel verlängern das Leben
In Heft 10 der AS erzählten wir vom besonders engen Kontakt der
Großeltern in Afrika mit ihren Enkeln. Traditionell geben die Großeltern
das Wissen und die Rituale des Stammes an die Enkel weiter, denn die
Generation der Kinder ist mit der Beschaffung von Nahrung und der Fortpflanzung
genug belastet.
In diese Beobachtungen passen neuere Untersuchungen, die die „Welt am
Sonntag" am 31.12.2000 veröffentlichte:
Im Tierreich wird die reproduktive Lebensphase selten lange überlebt.
Aber Menschen haben meist noch viele Jahre aktiven Lebens vor sich,
nachdem sie ihre Gene weitergegeben haben. Neal Krause und Benjamin Shaw
von der University of Michigan fragten ca. 900 gesunde, über
65-Jährige nach den Aufgaben, die sie sich nach dem Ausscheiden
aus dem Berufsleben gestellt hatten. Einige hatten keinerlei Pläne,
andere übernahmen soziale Aufgaben und wieder andere wollten sich
intensiver um ihre Enkelkinder kümmern.
Sieben Jahre später stellte sich heraus, dass von jenen, die sich
aktiv um Enkel und Familie kümmerten, noch wesentlich mehr lebten
als in der inaktiven Gruppe.
Daraus zogen die Wissenschaftler den Schluss, dass Menschen mit einer
aktiven Lebensweise älter werden. Nach ihrer Ansicht ist „der Mensch
vermutlich das einzige Lebewesen, dessen biologischer Zweck über die
eigene Kindererziehung hinaus auch Enkel und sogar Urenkel einschließt."