„Affront gegen die ältere Generation"

Kuratorium Deutsche Altershilfe kritisiert Absetzung von Seniorensendungen im TV

Köln (KDA)/Schwerte - Als einen „medienpolitischen Affront gegen die ältere Generation" kritisiert das Kuratorium Deutsche Altershilfe die Absetzung von gleich drei Sendungen für ältere Menschen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Neben der Sendung „Aktiv" vom Ostdeutschen Rundfunk (ORB) wurde Ende letzten Jahres auch der „Seniorenclub" (eine übernahme des österreichischen Rundfunks) in 3sat aus dem Programm genommen. Ende März stellte dann der WDR seine (Senioren-)Sendung „Addi's Stunde" ein. Dort präsentierte der ehemalige Sportmoderator Addi Furler - in einer Mischung aus Service, Unterhaltung und Prominententalk - alle 14 Tage vor allem Themen für ein älteres Publikum.
Das KDA appelliert an die Verantwortlichen bei den Sendern, spezielle TV-Programmangebote für ältere zu erhalten und zu erweitern und darüber hinaus verstärkt Altersthemen im Gesamtprogramm zu berücksichtigen. „Auch ältere und immobile Menschen, für die das Fernsehen oft ein Fenster zum Leben außerhalb ihrer eigenen vier Wände ist, haben ein Anrecht auf spezifische Informationen für ihre Lebenslage," so das KDA.

Schon jetzt seien 22 Prozent der Bevölkerung 60 Jahre oder Älter. Die wichtigsten deutschen Fernsehkanäle (ARD, ZDF, RTL, SAT 1, Pro 7, WDR) würden sich aber nur zu einem Prozent mit altersspezifischen Themen beschäftigen. Das habe eine im Oktober 1999 veröffentlichte Erhebung des Kölner Instituts für empirische Medienforschung im Auftrag des WDR ergeben, berichtet das KDA.

„Die Bedürfnisse und Interessen älterer Menschen dürfen gerade bei Sendern mit öffentlich-rechtlichem Programmauftrag nicht weiterhin 'überhört und übersehen' werden," schreibt die Altenhilfe-Institution.