Boom der Selbsthilfe im Alter

Seit 1992 verzeichnen die Selbsthilfegruppen älterer Menschen in Nordrhein-Westfalen einen Zuwachs um knapp 150 Prozent. Die Zahl der Initiativen und Projekte stieg von rund 850 auf 2.050 im Jahr 1998. Das ist ein Ergebnis der neuen NRW-Studie „Selbsthilfe im Alter". Sie bestätigt den verbreiteten und zunehmenden Wunsch der Senioren nach eigenständig organisierten und selbstbestimmten Gemeinschaftsformen. Der Studie zufolge lassen sich drei Motive für diesen Trend benennen. Zum einen suchen ältere Menschen beim Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand nach neuen sinnvollen Aufgaben. Zum anderen werden angesichts der zunehmenden Tendenz des Alleinlebens verbindende soziale Netze geknüpft. Schließlich bietet Selbsthilfe insbesondere älteren Menschen erweiterte Möglichkeiten der Lebensgestaltung. Die Vielfalt inhaltlicher Orientierungen wächst. An Gewicht gewinnen der Wunsch, im Alter aktiv zu bleiben, Neues zu lernen und vorhandene Kompetenzen sinnvoll einzusetzen, sowie das Bedürfnis, das Gemeinwesen auf kommunaler Ebene mitzugestalten.

(Impuls)