Mehr Prävention und Rehabilitation gefordert
16 Prozent mehr Pflegebedürftige im Jahr 2010


Wenn es keine entscheidenden Verbesserungen bei Prävention und Rehabilitation im Alter gibt, wird die Zahl der Leistungsempfänger in der Pflegeversicherung schon bis zum Jahr 2010 um etwa 16 Prozent steigen. Das ergibt eine neue Modellrechnung des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), über deren Ergebnisse das KDA-Magazin Pro ALTER ausführlich berichtet. Danach wird - bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen - die Zahl der Leistungsempfänger in der Pflegeversicherung von 1,75 Millionen (Ende 1997) auf rund 2.036.000 am Ende des Jahres 2010 steigen.

Erheblich ansteigen wird dagegen die Zahl älterer Menschen, die Hilfe und Pflege brauchen. Falls es keine durchgreifenden Verbesserungen zur Verhinderung von Pflegebedürftigkeit gibt, steigt die Zahl der 60jährigen und älteren Menschen, die Unterstützung von den Pflegekassen benötigen, von rund 1,43 Millionen (Ende 1997) auf etwa 1,73 Millionen im Jahr 2010 - und damit um 21 Prozent. Am höchsten wird die Steigerungsrate - mit 44 Prozent - bei der Altersgruppe der 80 - 85jährigen sein, prognostiziert das KDA.

Das Kuratorium führt in regelmäßigen Abständen Berechnungen zur Entwicklung der Anzahl von (älteren) Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf durch. Die Prognosen, die für die Altenhilfe-Planung außerordentlich wichtig sind, basieren auf den Modellrechnungen zur Bevölkerungsentwicklung und den vom KDA berechneten Pflegehäufigkeiten der Leistungsempfänger der Pflegeversicherung.

Die neueste Modellrechnung sollte "allen verantwortlichen Politikern, Kassen- und Verbandsvertretern deutlich machen, wie wichtig der Ausbau der (ambulanten) Rehabilitation zur Vermeidung oder Verminderung von Pflegebedürftigkeit ist", schreibt das KDA-Magazin Pro ALTER in seiner neuesten Ausgabe. Der im Pflegeversicherungsgesetz geforderte Vorrang der (ambulanten) Rehabilitation sei bisher nicht umgesetzt worden, bemängelt das Kuratorium Deutsche Altershilfe.

Pro ALTER ist zu beziehen beim Kuratorium Deutsche Altershilfe, An der Pauluskirche 3, 50677 Köln, Telefax 0221/931847-6. Das Magazin erscheint viermal im Jahr. Die Bezugsgebühr für das Jahresabonnement beträgt 24 DM (einschließlich Versandkosten), das Einzelheft kostet 7 DM (zuzüglich Versandkosten).