Zwischen Tag und Nacht

Abends, wenn der Tag vorüber,
und die Sonne geht zur Ruh',
strecke ich die müden Glieder,
schließe meine Augen zu.

Und ich wünsche, daß die Nacht mir
den ersehnten Frieden bringt,
bis die Sonne wieder aufsteht
und das erste Vöglein singt.

Dann will ich mich froh erheben,
bin gerüstet für den Tag,
allem Ärger widerstreben,
komme, was da kommen mag.

Wenn es Abend wird dann wieder
und der Mond am Himmel steht,
senke ich die Augenlider,
spreche leis' mein Nachtgebet.

Doch, die Gedanken gehen weiter,
wie mag es im Alter sein, -
bin ich dann noch froh und heiter,
oder einsam und allein?? -

Heinrich Heidbrede