Mobile Senioren
oder
Altersgrenze beim Führerschein

In seiner aktuellen Mitgliederzeitschrift "Motorwelt" greift der ADAC das Thema "Altersbegrenzung für Führerscheinbesitzer" wieder auf. Im Dezember hatte Verkehrsminister Müntefering laut darüber nachgedacht und lebhaften Protest geerntet - kein Wunder bei rd. 7 Millionen Autofahrern über 60.

Die einschlägigen Statistiken besagen, daß die 18 - 21jährigen Autofahrer das höchste Unfallrisiko haben; dann fällt die Zahl, steigt ab 50 wieder leicht an und erst ab 75 Jahren verursachen ältere Menschen so häufig Verkehrsunfälle wie junge.

In einem Interview sagt dazu der Arbeitsmediziner Prof. Dr. Herbert Lewrenz, Mitglied des ADAC-Ärztekollegiums: "Die Zahl der Unfälle, die auf das Konto von Senioren gehen, ist sehr niedrig. Die meisten bemühen sich, korrekt zu fahren und meiden das Risiko." Zur Frage nach Gesundheitstests für Autofahrer meint er: "Ich rate allen, regelmäßig vom Arzt prüfen zu lassen, ob die Fahrtauglichkeit noch gegeben ist." Von gesetzlich vorgeschriebenen Checks hält er wenig wegen der geringen Effizienz bei enormem Verwaltungsaufwand. "Wenn überhaupt Test, müßten sich dem auch die Jüngeren unterziehen. ... Sehschwäche und verminderte Reaktionsfähigkeit lassen sich leicht feststellen. Aber wie wollen Sie Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung testen, die bei Jungen oft Unfallursache sind?"

Ergänzend dazu meint auch die ADAC-Verkehrspädagogin Beate Pappritz: "Entscheidend für unfallfreies Fahren ist nicht das Alter sondern vor allem auch der Gesundheitszustand."

.... "Ältere Fahrer gleichen ihre Schwierigkeiten häufig durch Ruhe, Besonnenheit und Erfahrung aus. Und sie haben ein hohes Verantwortungsbewußtsein." Sie rät, ca. alle 1 ½ Jahre einen Sehtest zu machen. Eine pauschale Regelung würde ältere Leute schwer treffen. Autofahren heißt: Soziale Kontakte pflegen, nicht auf fremde Hilfe angewiesen sein - das ist für Senioren enorm wichtig.

Der ADAC rät den Senioren: ( Falls möglich, ein komfortables Auto mit Automatik, ABS, Klimaanlage kaufen. ( Sich die moderne Technik gut erklären lassen. ( Keine getönten Windschutzscheiben. ( Sicherheitstraining. ( Auf Risikofahrten z.B. nachts, bei Nebel, im Berufsverkehr verzichten. ( Häufigere Pausen. ( Regelmäßiger Sehtest. ( Bei Medikamenteneinnahme mit dem Arzt über Nebenwirkungen sprechen.

Der TÜV Bayern schlägt vor "Testen Sie sich selbst"

In den ADAC-Geschäftsstellen gibt es die Broschüre "Älter werden, sicher fahren"!